EAST SIDE GALLERY, Einführung

Audio-Guide Länge: 2.28
Deutsch Sprache: Deutsch


Guten Tag, ich bin Anna, Ihre persönliche Reiseführerin. Zusammen mit MyWoWo begrüße ich Sie herzlich an einem der weltweit spektakulärsten Orte, an der East Side Gallery.

 

Die East Side Gallery ist die größte Sammlung von Wandmalereien unter freiem Himmel, die auf dem größten noch erhaltenen Mauerabschnitt entstanden ist.

Es handelt sich um mehr als einen Kilometer Mauerfläche. Der Großteil der Mauer wurde seit dem 9. November 1989 abgerissen, nachdem Günther Schabowski als Sekretär für Informationswesen der Deutschen Demokratischen Republik ihre Öffnung erklärt hatte und Tausende von Ostberlinern die Kontrollpunkte passierten.

 

118 Künstler aus 21 Ländern haben an dieser riesigen 1316 Meter langen und mehr als zweitausend Quadratmeter umfassenden Galerie mitgewirkt.

Die Wandmalereien entstanden zwischen 1990 und 1991 auf einem Mauerstreifen entlang der Mühlenstraße, die zur Ostseite Berlins zeigte, daher auch der Name East Side Gallery, Galerie der Ostseite. Hier war die Mauer nur einfach und nicht doppelt, wie Sie noch an anderen Fragmenten in der Stadt sehen können, da die Spree bereits als natürliche Barriere diente.

 

Obgleich die Künstler verschiedene Themen für ihre Bilder wählten, so verband ihre Arbeit doch ein gemeinsames Ideal: Die graue Trennmauer, welche die Stadt viele Jahre lang geteilt hatte, wenigstens visuell zu durchbrechen. Frieden, Brüderlichkeit und Freiheit sind die Themen der großen Hommage, zu der sich die Bilder in ihrer Gesamtheit vereinen.

 

Leider wurden fast zwei Drittel der Werke durch zahlreiche vandalistische Graffitis von Touristen und anderen beschädigt. Dies machte zwei große Restaurierungsarbeiten notwendig, die 2009 bzw. 2015 durchgeführt und bei denen einige Werke komplett überarbeitet wurden, was bei einigen Künstlern für Kontroversen sorgte. Tatsächlich verweigerten acht von ihnen ihre Zustimmung.

 

Und noch eine Kuriosität: Dies ist das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer. Seine Wahrnehmung als Kunstwerk verhindert, dass es abgerissen wird, und somit bleibt es als Zeitzeugnis der Zweiteilung der Stadt erhalten. Vor Kurzem wurde jedoch im Zuge von Bauarbeiten im Stadtteil beschlossen, ein Teilstück abzureißen. Aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung wurden die Arbeiten aber vorübergehend gestoppt.

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