MUSEUMSINSEL, Alte National Galerie
Die Alte Nationalgalerie präsentiert eine der bedeutendsten Sammlungen deutscher Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts.
Das Museum ähnelt einem griechischen Tempel und wurde vom deutschen Architekten Friedrich August Stüler nach einer Skizze von Kaiser Friedrich Wilhelm IV. von Preußen entworfen. Es wurde nach dreizehn Jahren Bauzeit 1876 in Anwesenheit von Friedrich Wilhelm selbst eingeweiht.
Während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt, wurde es Ende des letzten Jahrhunderts restauriert.
Am Eingang steht die Inschrift „Der Deutschen Kunst“, gefolgt vom Datum des Endes der Fassadenarbeiten in römischen Zahlen, 1871. Das Museum wurde ursprünglich als Tempel der nationalen Kunst gegründet. Heute präsentiert es jedoch 1.800 Gemälde und 1.500 Statuen, die nicht nur aus Deutschland stammen, sondern auch eine bemerkenswerte Sammlung französischer Maler, darunter Manet, Monet und Cézanne, enthält.
Ich empfehle Ihnen, Ihren Besuch im dritten, dem patriotischsten, Stock zu beginnen, mit Werken großer Künstler der deutschen Romantik. Hier sticht vor allem Caspar David Friedrich hervor. Ich möchte Sie auf folgende Gemälde aufmerksam machen: Der Mönch am Meer, dominiert von einer unendlichen Landschaft, in der die kleine Figur des Ordensbruders verloren scheint, und Abtei im Eichwald, das Sie auf einen trostlosen Friedhof entführt, wo kahle Eichen den Tod symbolisieren.
Der zweite Stock ist der französischen Malerei, allen voran den Impressionisten gewidmet: Monet, Renoir, Degas bieten einen spannungsvollen Querschnitt der französischen Kunstproduktion des 19. Jahrhunderts. Die zweite Ebene endet mit einem Abschnitt, der der deutschen Kunst des späten 19. Jahrhunderts gewidmet ist.
Im ersten Stock betreten Sie den Bereich der Bildhauerei, angeführt von Statuen im neoklassizistischen Stil von Johann Gottfried Schadow.
Am Ende der Skulpturenausstellung treffen Sie auf die realistische Malerei mit Werken von Courbet, Beckmann und Menzel. Letzterer nimmt Sie mit seinen großen Leinwänden auf eine Reise in das Lebensgefühl und den Alltag des Berlins im späten 19. Jahrhundert mit.
Und noch eine Kuriosität: Die Sammlung dieses prächtigen Museums verdankt ihre Anfänge einem Mann: Joachim Wagener, Bankier und Kunstliebhaber, dem es zu Lebzeiten gelang, eine einzigartige Sammlung von 262 Gemälden zu schaffen, die er mit seinem Tod dem preußischen Staat hinterließ.