NEUE SYNAGOGE, Neue Synagoge

Audio-Guide Länge: 3.00
Deutsch Sprache: Deutsch


 

Guten Tag, ich bin Helmut, Ihr persönlicher Reiseführer. Zusammen mit MyWoWo begrüße ich Sie herzlich an einem der weltweit spektakulärsten Orte, der Neuen Synagoge.

 

Die Neue Synagoge ist das größte jüdische Sakralgebäude in Deutschland.

Was Sie heute sehen, ist eine getreue Rekonstruktion der ursprünglichen Synagoge, die durch den englischen Bombenangriff von 1943 zerstört wurde. Das Gebäude wurde von dem Architekten Eduard Knoblauch im neu-maurischen Stil entworfen, ein Stil, der im 19. Jahrhundert für Synagogen sehr beliebt war, weil er an die nahöstliche Herkunft der Juden erinnert.

Als Modell der damaligen Synagogen diente die Alhambra von Granada in Spanien, der prächtige und majestätische Palastkomplex, der im 13. Jahrhundert von Sultan Muhammad ibn Nasr erbaut wurde.

Die wunderschöne, glitzernde Kuppel − eines der markantesten Merkmale des Scheunenviertels und des Berliner Himmels im Allgemeinen − wird Ihnen sofort auffallen.

Die Fassade ist komplett aus Terrakottaziegeln gebaut, aber Sie sollten wissen, dass die Neue Synagoge das erste Gebäude in Deutschland war, für das auch Eisen verbaut wurde.

Die Synagoge wurde 1866 eingeweiht und war damals die größte ihrer Art. Sie konnte über dreitausend Gläubige aufnehmen.

 

Am 9. November 1938, während der sogenannten „Kristallnacht“, versuchten die Nazis, die Synagoge in Brand zu setzen, was ihnen jedoch nur teilweise gelang. Als sie jedoch an der Macht waren, entweihten sie sie und nutzten sie während des Zweiten Weltkriegs als Militärlager.

Der Wiederaufbau begann erst 1988 anlässlich des 50. Jahrestages der „Kristallnacht“ und endete 1995.

 

Heute ist die Synagoge ebenso ein Ort der Anbetung, an dem religiöse Zeremonien stattfinden, wie ein Museum und Begegnungszentrum. Sie ist Sitz des Centrum Judaicum, das Sonderausstellungen sowie eine Dauerausstellung mit Fragmenten und Objekten beherbergt, die während der Wiederaufbauarbeiten gefunden wurden.

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Dank des mutigen Eingreifens des damaligen Polizeichefs Wilhelm Krützfeld konnten die Nazis die Synagoge am 9. November 1938 nicht vollständig in Brand setzen. Eine Tafel an der Fassade erinnert daran, wie der Kommandant das Gebäude mit aller Kraft verteidigte, sodass die Feuerwehrleute die ersten Flammen löschen konnten.

 

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