LOUVRE-MUSEUM, Mona Lisa Denon-Flügel Saal 6

Audio-Guide Länge: 3.03
Deutsch Sprache: Deutsch
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA


 

Sie befinden sich nun vor dem berühmtesten Gemälde der Welt. Na ja, Sie stehen vielleicht nicht direkt davor, sondern eher mitten in einer Menschenmenge: jeder will die Mona Lisa von Leonardo da Vinci bewundern!

Blitzlichter müssten eigentlich verboten werden, doch kein Museumswärter bringt es über sich, einzugreifen, und daher schützt ein Spezialglas das Gemälde vor übermäßigen Lichtblitzen. Dieses meistreproduzierte Gemälde der gesamten Kunstgeschichte, das überdies von einigermaßen geringer Größe ist, knapp 80 Zentimeter mal 50, können Sie höchstens intuitiv wie einen Reflex hinter der gepanzerten Vitrine erkennen: Es ist wohl das am leichtesten und gleichzeitig am schwierigsten zu betrachtende Gemälde, der Mythos ist weitaus stärker, als die Möglichkeit, sich dieses Meisterwerk anzusehen.

Während Sie nun zwischen einem Kopf und dem anderen versuchen, den bestmöglichen Blick auf das Gemälde zu erhaschen, erzähle ich Ihnen seine Geschichte.

Bei der dargestellten Frau soll es sich um Monna Lisa, die Gattin von Francesco del Giocondo handeln, doch sollten wir mit dieser Behauptung behutsam umgehen: das meist bewunderte Gemälde der Welt birgt noch heute unzählige Geheimnisse. Nicht alle sind davon überzeugt, dass es sich um die Gattin eines Händlers handelt: Nach Meinung einiger Gelehrter war sie die Geliebte von Giuliano de’ Medici, dem Bruder von Lorenzo dem Prächtigen, der zum Auftakt der  Verschwörung der Pazzi ermordet wurde. Viele Orte beteuerten, die „wahre Landschaft“ des Hintergrunds zu beherbergen. Es wird vermutet, dass Leonardo im Jahr 1503 begann, dieses Frauenporträt zu malen, doch sind sich die Kritiker selbst über dieses Datum uneinig! Die einzige Gewissheit, die wir haben, ist, dass der Meister viele Jahre an diesem Gemälde arbeitete und, aufgrund mehrfacher Zweifel, unzählige Überarbeitungen und Änderungen daran vornahm. Von Anfang an sollte das Porträt ein zugleich verführerisches und unheimliches Bild, umgeben von dem feuchten Flimmern einer nebligen Landschaft, umspielt von einem kaum wahrnehmbaren Lächeln, darstellen, das den wahren Gemütszustand der Figur mit Geheimnis umhüllt. Dreißig Jahre später schuf Leonardo mit der Mona Lisa ein weiteres Gemälde, umgeben von einer Naturlandschaft, doch voll an neuartiger psychologischer Tiefe, die von einer vielschichtigen, verschwommenen und wechselhaften Persönlichkeit erzählt, die die Landschaft, die sich im Hintergrund erstreckt, widerspiegelt.

 

KURIOSITÄTEN: Die Mona Lisa befindet sich nicht in einem gutem Erhaltungszustand: die Tafel ist von Rissen durchzogen und die Farbe ist vergilbt. Eine Restaurierung wäre dringend notwendig, doch sind die Vorsichtsmaßnahmen natürlich musterhaft.

 

 

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