MONTMARTRE, Einführung
Guten Tag, ich bin Michael, Ihr persönlicher Führer, und gemeinsam mit MyWoWo begrüßen wir Sie in einem der Wunder der Welt.
Heute werde ich Sie auf Ihrem Besuch im Montmartre begleiten.
Montmartre ist einer der schönsten Orte von Paris!
Hier können Sie die Atmosphäre der Welt der Bohème erleben und die engen, steilen Straßen der Butte entlang schlendern, dem französischen Namen des Hügels.
Sie müssen wissen, dass Montmartre auch keltische Wurzeln hat und sein Name aus dem lateinischen „monte dei martiri" (Berg der Märtyrer) stammt. Man gab ihm den Namen als Andenken an die gemarterten Christen, unter ihnen Sankt Denis, der erste Bischof von Paris: In der Römerzeit wurde der Hügel tatsächlich als Ort für Hinrichtungen verwendet.
Die Bevölkerung des Bezirks stieg ab dem 18. Jahrhundert deutlich an, als viele Arbeiter umzogen, da die Wohnungen hier günstiger waren und näher an den Fabriken am Fuß des Hügels lagen. Im Jahr 1860 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Montmartre in die Stadt aufgenommen und zum 18. Arrondissement erklärt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnt sich der charakteristische Flair des Quartiers langsam zu verändern: Vom bevölkerungsreichen Stadtrandgebiet mit seinen Gärten und Fabriken wird es zum Zentrum des Pariser Nachtlebens mit vielen Abendlokalen, in denen getanzt und gelacht wird. Zu den freudvollsten Errungenschaften der Pariser Belle Époque gehört sicherlich die „temps libre", das Recht auf Freizeit für alle sozialen Schichten.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Paris zur gewaltigen Bühne mit Shows aller Art und für jeden Geschmack: Neben der traditionellen Oper eröffnet das Kino der Bruder Lumière. Tanzdielen sind stets brechend voll, so wie die Theater und Tanzlokale, wo sich Sänger und Tänzer darbieten. Immer wieder neue Aufführungen, die ihre Zuschauer mit der provozierenden Ausgelassenheit der Cancan-Tänzerinnen erstaunen.
Im 20. Jahrhundert verliert das Quartier schließlich gänzlich sein Arbeiter-Flair und wird zum schon fast legendären Ort für Schriftsteller und Künstler. So eröffnen beispielsweise Picasso und Braque ihre Ateliers in einem Ort, der einmal ein altes Waschhaus war.
Nebenbei: Zwei historische Plätze in Montmartre sind bis heute nach „Mühlen“ benannt. Die erste ist die Moulin de la Galette. Das Café verfügt über einen Platz im Freien für den beliebten Sonntagstanz, der sich dort befindet, wo in der Mühle früher das Mehl gemahlen wurde. Die zweite ist die Moulin Rouge, eigentlich keine „richtige“ Mühle, die keine andere Funktion hat, als unmissverständlich auf ein gut besuchtes Lokal aufmerksam zu machen.