PLACE DES VOSGES, Erster Teil
Guten Tag, ich bin Michael, Ihr persönlicher Führer, und gemeinsam mit MyWoWo begrüßen wir Sie in einem der Wunder der Welt.
Heute begleite ich Sie bei der Besichtigung des Place des Vosges.
Mit seiner über 400 Jahre langen Geschichte ist der Place des Vosges der älteste Platz von Paris!
Dieses architektonische und städtebauliche Meisterwerk erstreckt sich in dem vornehmen, kultivierten und idyllischen Viertel Marais und wurde durch seine charakteristische Form zum Vorbild der Place Royale, der königlichen Plätze, die im 17. Jahrhundert in Frankreich und anderen europäischen Ländern weit verbreitet waren. Die Arkaden beherbergen heute Kunstgalerien, Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants, die dazu beigetragen haben, den Platz nach mehreren Jahrzehnten, in denen er nur von Warenhäusern und Lagern gesäumt war, wieder aufzuwerten.
Ich rate Ihnen, den Platz über einen der zwei Eingänge neben den Pavillons des Königs und der Königin, die in Wirklichkeit niemals als Residenz eines Monarchen dienten, hochherrschaftlich zu betreten und gleich in Richtung des zentralen Gartens zu gehen, der am Ende des 17. Jahrhunderts realisiert wurde.
In der Mitte können Sie das Reiterstandbild von Ludwig XIII. bewundern, das in den Anfängen des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut wurde, nachdem das von Kardinal Richelieu errichtete Original während der Französischen Revolution abgerissen worden war.
Der Sockel des Denkmals stellt einen der eindrucksvollsten Aussichtspunkte des Platzes dar, es sei denn, der Blick wird von den Zweigen der Bäume verdeckt. In diesem Fall sollten Sie sich einem der vier symmetrischen Brunnen an den Ecken der Grünfläche nähern.
Kein Zweifel, der Blick von der Platzmitte aus ermöglicht es Ihnen, den harmonischen architektonischen und perfekt quadratischen Komplex, der sich aus neun Gebäudeblöcken zusammensetzt, in all seiner Pracht zu bewundern. Die wundervollen tiefliegenden Arkaden, und auf jedem der drei überdachten Geschosse entdecken Sie vier Fenster, die, in gewolltem Kontrast zu den grau-blauen Schieferdächern, abwechselnd mit weißem Kalkstein und roten Ziegeln verkleidet sind. Die einzige Ausnahme bilden die beiden königlichen Pavillons, die höher zu ragen scheinen und sich ein wenig zum Platzinneren vorstrecken.
NEBENBEI: Wenn Sie das Bedürfnis verspüren, in eine literarische Atmosphäre zu tauchen, dann kehren Sie am Abend hierher zurück, versetzen Sie sich in die Rolle des Kommissars Maigret und suchen Sie den Ort beziehungsweise das Gebäude des Verbrechens von „Der chinesische Schatten“, einer der ersten und berühmtesten der knapp 70 Kriminalromane von Georges Simenon.
Ehrlich gesagt haben diese Schatten, die inmitten des gedämpften Lichts der malerischen Laternen und Lampen dieses suggestiven Platzes über den Boden und die Mauern hinwegziehen, schon etwas Beunruhigendes an sich!