BASILIKA DES HEILIGEN FRANZISKUS, Kreuzgang Und Oberkirche
Hier befinden wir uns im großen Kreuzgang, von wo aus Sie die Apsis der Basilika in ihrer ganzen Pracht sehen können. Der Kreuzgang ist in gewissem Sinne das Herzstück des Klosters, da er die Kirche mit den Gebäuden, in denen man schläft, isst, sich trifft und studiert, verbindet. Hier können die Mönche spazieren gehen und beten. Der abgegrenzte, überdachte Raum erinnert an die Kirche und die irdische Welt, während der zentrale für das Licht des Himmels offene Raum auf die unendliche Größe Gottes hinweist.
Schalten Sie jetzt auf Pause und steigen Sie auf die Terrasse, um das Panorama zu sehen, machen Sie einen Rundgang durch das Schatzmuseum und betreten Sie dann die Oberkirche.
Hier kann man eine ganz andere Atmosphäre spüren als in der unteren: Der Raum ist großzügig, die großen und zahlreichen Buntglasfenster strahlen überall ein warmes, veränderliches und mystisches Licht aus, das sich in der Apsis triumphal ausbreitet. Es scheint, als erzählten die beiden übereinander gelagerten Kirchen den Werdegang der menschlichen Existenz: Die Unterkirche steht für die irdische Erfahrung, dunkel und schmerzhaft, die Oberkirche hingegen für das vom Glauben erleuchtete Leben.
So vereint ein einziges Gebäude irdische und geistliche Erfahrung, die uns lehrt, dass nur aus der freiwilligen und freudigen Annahme des Opfers, repräsentiert durch die Unterkirche, absolute Fröhlichkeit geboren werden kann, symbolisiert durch die Oberkirche.
Endlich sehen Sie die Fresken, die das Leben des Heiligen Franziskus erzählen, die berühmtesten Gemälde des Mittelalters. Die größten Meister jener Zeit arbeiteten seit dem Ende des 13. Jahrhunderts daran, besonders Cimabue, an den visionären Malereien im hinteren Teil der Kirche und Giotto, mit den Geschichten an den Wänden.
Leider wurde die Basilika 1997 durch ein gewaltiges Erdbeben schwer beschädigt, was zum Einsturz von Gewölbeteilen und vier Todesopfern führte. Mindestens 200.000 farbige Fragmente wurden aus den Trümmern geborgen: Denken Sie nur, sie wurden liebevoll sortiert, danach wie ein riesiges Puzzle wieder zusammengesetzt und schlussendlich auf spezielle Träger geklebt.
Und noch eine Kuriosität: Wissen Sie, warum sich Papst Bergoglio Franziskus nannte? Um seinen Namen zu erklären, sagte er: „Ich möchte eine Kirche, die arm und für die Armen ist! Deshalb werde ich mich Franziskus nennen, wie Franz von Assisi, ein Mann der Armut und des Friedens. Der Mann, der die Schöpfung liebte und bewahrte. Und wir haben im Moment kein so gutes Verhältnis zur Schöpfung, nicht wahr?“