INSEL COMACINA, Insel Comacina

Audio-Guide Länge: 3.32
Deutsch Sprache: Deutsch


Guten Tag, ich bin Hannah, Ihre persönliche Reiseführerin. Zusammen mit MyWoWo begrüße ich Sie herzlich an einem der weltweit spektakulärsten Orte, auf der Insel Comacina.

Die kleine Insel Comacina spielte dank ihrer strategischen Lage vom fünften Jahrhundert n. Chr. bis 1169 eine Schlüsselrolle als Verteidigungsbollwerk. Dann wurde sie leider aus Rache dem Erdboden gleichgemacht. Aber, was war der Grund dafür?

Zwischen 1118 und 1127 befanden sich die Insel Comacina und die umliegenden Gebiete, die sich mit der Stadt Mailand gegen Como verbündet hatten, in einem zehnjährigen Krieg, den die Mailänder schließlich gewannen. Doch es sollte nicht lange dauern, bis die beiden Städte erneut aneinandergerieten. Dieses Mal hatte Como jedoch einen mächtigen Verbündeten auf seiner Seite: Friedrich I., genannt Barbarossa. Nach dem Sieg über Mailand im Jahr 1162 rächten sich die Einwohner von Como an den benachbarten Gemeinden und der Insel Comacina, die in Schutt und Asche gelegt wurde. An die Zerstörung von 1169 wird jedes Jahr im Juni mit einem Feuerwerk zum Johannisfest erinnert.

Die Wiedergeburt der Insel nach Jahrhunderten der Vernachlässigung ist den archäologischen Ausgrabungen zu verdanken, die zwischen 1914 und 1978 durchgeführt wurden und zahlreiche Artefakte ans Tageslicht brachten, die heute im Antiquarium von Ossuccio ausgestellt sind. Die Ruinen der antiken Gebäude, vor allem der Kirchen, können Sie ganz einfach besichtigen, indem Sie auf den Wegen der Insel spazieren gehen. Lassen Sie sich dabei von der Karte leiten, die Sie beim Kauf der Eintrittskarte erhalten können, und von den Hinweistafeln, auf denen die Sehenswürdigkeiten detailliert beschrieben sind.

Inmitten der Ausgrabungen befinden sich drei moderne Gebäude, die sogenannten „Künstlerhäuser“, die um 1940 im rationalistischen Stil erbaut wurden. Im Jahr 1917 schenkte der damalige Besitzer Augusto Caprani dem belgischen König Albert I. die Insel, dieser überließ sie jedoch kurz darauf dem italienischen Staat. Der Präsident der Akademie der Schönen Künste von Brera wurde auf die Insel aufmerksam und so entstand das Projekt, das Gelände in einen Ort der Kunst und Kultur zu verwandeln, an dem sich auch heute noch belgische und italienische Künstler zwischen Mai und September aufhalten.

Wenn es Ihre Zeit erlaubt, empfehle ich Ihnen einen Zwischenstopp in dem charmanten Dorf Ossuccio mit dem Sacro Monte della Beata Vergine del Soccorso, der seit 2003 zum Unesco-Kulturerbe gehört. Sie erreichen das Heiligtum, indem Sie einem etwa einen Kilometer langen Andachtsweg folgen, der von 14 Votivkapellen gesäumt ist, die zwischen 1623 und 1710 erbaut wurden und mit insgesamt 230 lebensgroßen Statuen geschmückt sind.

In Gotteshaus aus dem 16. Jahrhundert befindet sich eine weiße Marmorstatue der Jungfrau Maria, die sehr verehrt wird: Sie soll das taubstumme Mädchen, das sie fand, geheilt haben.

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Das Volksfest zu Ehren von San Giovanni ist auch als „dei lumaghitt“ bekannt, ein Name, der an einen antiken Brauch vergangener Zeiten erinnert, bei dem zur Feier des Tages Polenta und Schnecken gegessen und die Schneckenhäuser anschließend in Kerzen verwandelt wurden.

 

Laden Sie sich MyWoWo herunter! Die Travel App, die Ihnen über die faszinierendsten Orte der Welt erzählt!

Teilen auf