BOBOLI-GÄRTEN, Zweiter Teil
Wenn Sie vom Neptun-Teich auf obersten Ebene der Boboli-Gärten mit der Statue der Abbondanza von Giambologna hinaufsteigen, kommen Sie zum höchsten Teil des Parks. Er heißt Cavaliere-Garten, denn dort steht das „Casino des Cavaliere“ das im 18. Jahrhundert gebaut wurde.
In den drei Sälen im Casino des Cavaliere können Sie das Porzellan-Museum besuchen, eine Sammlung von Gegenständen aller europäischen Manufakturen des 18. und 19. Jahrhunderts, wie Meißen, Wien, Capodimonte, Wedgewood und Doccia: Ich empfehle Ihnen das Sèvres-Service, das Napoleon seiner Schwester Elisa, der Herzogin von Lucca schenkte.
Der Garten erstreckt sich entlang der Stadtmauer mit einem langen Flügel nach rechts. Hier sollten Sie Ihren Spaziergang entlang dem sogenannten Viottolone fortsetzen, einer breiten Zypressen-Allee mit klassischen Statuen und Skulpturengruppen des Barock.
Gehen Sie ein Stück weiter, bis Sie zu einem großen, runden Becken kommen, das von Hecken und Statuen umgeben ist: Es ist die Inselchen-Esplanade aus dem siebzehnten Jahrhundert. Und es gibt eine Überraschung! Über zwei Gehwege können Sie die Insel mitten im Teich erreichen. Hier können sie in der Mitte den mit Vasen und Statuen geschmückte, schönen Brunnen des Oceanus sehen, eines der ersten monumentalen Werke von Giambologna, einem Bildhauer französischer Herkunft, der im späten 16. Jahrhundert in Florenz Furore machte.
Ihr Spaziergang entlang dem Viottolone geht auf dem lichten Rasen der Säulen weiter und endet mit einer ornamentalen Komposition von Skulpturen der Antike und der Renaissance.
Entlang der mittelalterlichen Mauer kehren Sie zur Mitte zurück, wobei Sie auch wieder von schönen Skulpturen begleitet werden. Nach der Limonaia, dem alte Gewächshaus, in dem im Winter die Töpfe mit den Zitrusfrüchten untergebracht wurden, gehen Sie leicht bergauf und finden sich vor der Meridiana wieder, dem letzten Gebäude, das an die Rückseite des Pitti-Palasts angeschlossen ist. Das elegante neoklassizistische Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut.
Hier erwarten Sie zwei faszinierende Sammlungen: die Contini-Bonacossi-Sammlung, die man nach Vereinbarung besuchen kann, und die Kostümgalerie. In dreizehn Sälen mit etwa 6000 Kleidungsstücken können Sie die Entwicklung der Herren- und Damenmode nachverfolgen. Sie können die in den Gräbern von Cosimo I. und seiner Gemahlin gefundenen Kleider sehen, die durch eine sehr behutsame Restaurierung wiederhergestellt wurden.
NEBENBEI: Vielleicht haben Sie in den Gärten zwei seltsame Konstruktionen mit Kuppeln bemerkt, die teilweise eingegraben sind. Das waren zwei Kühlboxen. Jeden Tag wurde Eis vom Abetone-Pass hierher transportiert, das zur Kühlung der Speisen des Großherzogs bestimmt war. Man kann Sie auch als zwei alte Kühlschränke bezeichnen!
Hiermit endet Ihr Besuch in den Boboli-Gärten in Florenz. MyWoWo bedankt sich bei Ihnen und erwartet Sie bald wieder an einem weiteren Wunder der Welt!