BASILIKA SANKT AMBROGIO, Aussenbesichtigung
Sie können auch von der Rückseite in die Basilika gehen, neben dem großen Portal der Katholischen Universität, aber ich empfehle Ihnen, vorne einige Stufen hinunter zu gehen und durch den Portikus vor der Fassade einzutreten.
Vor dem Portikus sehen Sie linker Hand eine römische Säule aus weißem Marmor: Nach einer alten Tradition wurden die runden Löcher von den Hörnern des Teufels verursacht, der so wütend darüber war, dass er den unbestechlichen Ambrogio nicht zu einer Sünde verführen konnte. Man sagt, dass noch heute die Löcher in der Säule nach Schwefel riechen und wenn man sein Ohr an den Marmor hält, könne man den Lärm der Hölle hören!
Sie befinden sich nun im sogenannten Quadriportico, dem vierfältigen Portikus, einem Eingangs-Innenhof, in dem eine Atmosphäre des Friedens und der Frömmigkeit herrscht. In alter Zeit war dieser Hof den Heiden vorbehalten, die zum Christentum übertreten wollten und sich hier in Erwartung ihrer Taufe versammelten. Als man nach dem Jahr 1000 begann, die Gläubigen schon bei der Geburt zu taufen, wurde dieser Ort der Sitz von religiösen und politischen Versammlungen. Wenn Sie die oberen Enden der Säulen betrachten, werden Sie sehen, dass die Kapitelle mit Figuren von Monstern und Fantasie-Tieren behauen sind.
Die Fassade vor Ihnen ist das typischste Beispiel für eine Giebelfassade mit doppelter Abdachung. Sie besteht aus einfachen Materialien, Ziegeln, Stein und weißem Gips. Von der oberen Loggia erteilte der Bischof seinen Segen an die Bürger und der Bürgermeister konnte zur Menge sprechen. Die beiden quadratischen Glockentürme sind aus verschiedenen Epochen. Der linke Glockenturm, der „Campanile dei Canonici“ (Glockenturm der Domherren) genannt wird, hat fünf Glocken, von denen eine jeden Freitag um 15 Uhr in Erinnerung an die Kreuzigung Jesu läutet.
Ich empfehle Ihnen, die Basilika durch das linke Tor zu betreten, wo Sie ein Flachrelief mit einer alten Abbildung von Sankt Ambrogio sehen können. Es scheint, als ob er jeden mit offenen Armen empfängt, der ihn in seiner Kirche besucht.
NEBENBEI: Unter dem rechten Glockenturm, der „Campanile dei Monaci“ (Glockenturm der Mönche) genannt wird, können Sie ein geheimnisvolles rotweißes Schachbrett in diagonaler Position sehen, das wahrscheinlich ein mit den Tempelrittern zusammenhängendes Symbol ist. Gewiss ist sind die sich abwechselnden verschiedenfarbigen Felder ein Symbol für den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.