HAFENBECKEN, Geschichte Der Schifffahrtskanäle

Audio-Guide Länge: 3.32
Deutsch Sprache: Deutsch
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA


Der Bau der Schifffahrtskanäle von Mailand geht auf das Mittelalter zurück; sie sind fast tausend Jahre alt! Nach langen Kriegen gegen das Kaisertum im zwölften Jahrhundert konnte die Stadt endlich zur Freien Kommune aufsteigen: So beschloss man, den Graben, der um den Mauerring verlief, mit dem Wasserstraßennetz zu verbinden, das für die Bewässerung der religiösen Kongregationen der Zisterzienser und der Erniedrigten organisiert worden war. Diese Lösung garantierte einen besseren Zu- und Abfluss des Wassers. Auf diese Zeit geht die Strecke des Großen Schifffahrtskanals zwischen Mailand und Abbiategrasso zurück.

 

In der Zeit der Herrschaft der Visconti-Dynastie hat man dem System von Kanälen weitere Impulse gegeben, vor allem im Hinblick auf den Transport von Waren und Materialien.

Als im Jahr 1386 die Arbeiten für den Bau des Doms von Mailand begannen, stand man vor dem Problem, enorme Mengen an Material nach Mailand schaffen zu müssen. Von der Mündung des Flusses Toce, wo das Val d'Ossola in den Lago Maggiore führt, kamen die mit Marmorblöcken geladenen Kähne bis zum Ticinese-Hafenbecken. Aber hier gab es ein Hindernis: Zwischen dem Schiffahrtskanal und dem inneren Wasserstraßenzirkel gibt es einen Höhenunterschied von eineinhalb Metern und deshalb lagen die Kähne dort fest. Um das Problem zu lösen wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die erste Schleuse von Europa gebaut, das Viarenna-Becken, das noch heute nahe dem Hafenbecken zu sehen ist. Nachdem der Höhenunterschied überwunden war, konnten die Boote mit dem kostbaren Marmor problemlos bis zum „Laghetto“ hinter dem Gemüsemarkt weiter schiffen, nur ein paar Dutzend Meter von der Dombaustelle entfernt.

In der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts wurde der Zirkel der alten Schifffahrtskanäle in die spanischen Wälle mit aufgenommen, ein riesiges militärisches Werk, das elf Kilometer lang war; die Binnengewässer garantierten nicht nur den Transport von Waren, sondern sie bewässerten auch die vielen Gärten, die seit Jahrhunderten zwischen den beiden Mauerringen bestanden. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts dehnte sich Mailand dermaßen schnell und intensiv aus, dass man bereits im Flächenregulierungsplan von 1884 vorsah, den Ring von Kanälen einzuebnen. Die Einebnung wurde dann im Jahr 1929 tatsächlich realisiert.

 

NEBENBEI: Bis zum Jahr 1929 kamen sogar die großen Papierrollen, auf denen der „Corriere della Sera“, die wichtigste Zeitung von Mailand, gedruckt wurde, über die Wasserstraßen der Schifffahrtskanäle an.

 

Hier endet die Besichtigung des Hafenbeckens von Mailand: MyWoWo bedankt sich bei Ihnen und erwartet Sie bald an einem weiteren Wunder der Welt!

 

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