MONTEOLIVETO-KIRCHE (SANKT ANNA DEI LOMBARDI), Einführung

Audio-Guide Länge: 3.17
Deutsch Sprache: Deutsch
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA


Guten Tag, ich bin Tatianna, Ihr persönlicher Führer, und gemeinsam mit MyWoWo begrüßen wir Sie in einem der Wunder der Welt.

Heute begleite ich Sie bei Ihrer Besichtigung von Monteoliveto.

Monteoliveto ist eine der beeindruckendsten Kirchen von Neapel!

Sie befinden sich nun ein paar Schritte von der Toledo-Straße am Rande der Spanischen Viertel und haben soeben die gerade, leicht bergauf führende Monteoliveto-Straße genommen. Am Gravina-Palast aus dem fünfzehnten Jahrhundert mit seinem Renaissance-Innenhof erkennen Sie, dass Sie eine monumentale Gegend betreten.  Sie sehen nun schon die Arkaden eines Portikus-Kreuzgangs mit Loggia, die Ruinen des antiken Klosters der Olivetaner. Hinter einem hübschen Barock-Brunnen, der von der Statue eines kleinen Königs gekrönt ist, öffnen sich die tiefen Arkaden der Kirche von Monteoliveto auf einen ungleichmäßigen Platz.

Sie wurde im Jahr 1411 gegründet und ist eines der bedeutendsten Denkmäler aus der aragonischen Epoche in Neapel. Während des ganzen Jahrhunderts und im nächsten wurde dieses katalanisch-gotische Gebäude kontinuierlich mit schönen Kunstwerken bereichert, vor allem mit Skulpturen aus der Renaissance. Der prunkvolle Charakter des Olivetanerordens spiegelte sich im Ursprung der toskanischen Meisterwerke wider, die in die Kirche kamen: Jedes war wie ein Stück Florenz, das nach Neapel verpflanzt wurde. Stellen Sie sich vor, zu den „Sponsoren“ dieses monumentalen Komplexes gehörte sogar die aragonische Königsfamilie sowie eine Gruppe von Adelsfamilien, die sich bei der Ausschmückung ihrer Kapellen an den Seiten der Schiffe gegenseitig Konkurrenz machten.

Man kann sich das Kloster als einen Himmel auf Erden für die weißen Mönche des Olivetanerordens vorstellen. Vier Kreuzgänge, die als Garten gepflegt wurden, mit Brunnen, Statuen, Türmchen und Büsten; eine umfangreiche Bibliothek mit illustrierten Handschriften; und ein von Giorgio Vasari mit prächtigen Fresken bemaltes Refektorium. Als der Orden im Jahr 1799 abgeschafft wurde, verwandelte man das Kloster zum Teil in eine Kaserne und der Rest wurde von Baugrundstücken absorbiert.

Wenige Jahre später änderte die Kirche ihren Namen und erbte den der benachbarten Sankt Anna dei Lombardi, die bei einem Erdbeben zerstört worden war und in der Tat wird sie in den Reiseführern so genannt. Doch die Neapolitaner bevorzugen die alte Bezeichnung Monteoliveto und ignorieren einfach den „modernen“ Namen, auch wenn dieser inzwischen seit mehr als zwei Jahrhunderten in Gebrauch ist!

 

NEBENBEI: Als man den großen Architekten Vasari darum bat, das Refektorium des Klosters von Monteoliveto mit Fresken zu bemalen, antwortete er, dass es zu dunkel sei und er unter diesen Bedingungen nicht arbeiten könne. Damit er den Auftrag annahm, musste man den ganzen Saal weiß anstreichen!

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