SPACCANAPOLI, Benedetto-Croce-Strasse
Nach dem pflichtgemäßen Besuch des monumentalen Sankt- Chiara-Komplexes kehren Sie zurück zur „Spaccanapoli“, die in diesem Abschnitt Benedetto-Croce-Straße heißt. An der Ecke Sankt-Sebastiano-Straße sollten Sie vor der Kirche von Sankt Marta innehalten. Wenn Sie Glück haben und die Kirche offen ist, dann gehen Sie durch das Eisentor und werfen Sie einen Blick hinein: Sie werden viele Weihnachtskrippen von lokalen Künstlern sehen, die in Bezug auf Schönheit und Raffinesse jenen in nichts nachstehen, die in der beliebten und belebten Sankt-Gregorio-Armeno-Straße ausgestellt sind, von der ich Ihnen in Kürze erzählen werde.
Nach dieser angenehmen folkloristisch-religiösen Pause gehen Sie geradeaus weiter entlang der Benedetto-Croce-Straße, an der Sie die Paläste mit ihren reizenden Gärten und Innenhöfen sehen, deren mit Fresken bemalten und dekorierten Säle von Neapels Pracht der vergangenen Jahrhunderte zeugen. Unter diesen zeichnet sich an der Nr. 12 der Filomarino-Palast aus, wo der berühmte Philosoph, dem die Straße gewidmet ist, bis zu seinem Tod gelebt hat und in dem jetzt das von ihm gegründete Kulturinstitut untergebracht ist. Auf der gegenüberliegenden Seite bei der Nr. 19 sehen Sie den schönen Venezia-Palast, den antiken Sitz der venezianischen Botschafter im Königreich von Neapel, der vor Kurzem als Veranstaltungsort für künstlerische und kulturelle Events wiederhergestellt wurde, auch dank seiner charmanten hängenden Gärten und des Innenhofs mit der originellen Dreibogenstruktur.
Bei Nr. 23 finden Sie den Tufarelli-Palast, der vermutlich als Teil des Venezia-Palasts konzipiert war, und bei Nr. 45 den Carafa-della-Spina-Palast mit dem imposanten Portal aus dem achtzehnten Jahrhundert, das mit Löwenköpfen geschmückt ist.
Nun sind Sie auf dem Sankt-Domenico-Maggiore-Platz angekommen, wo Ihnen der Palast des Sangro di Casacalenda stolz seine schöne Fassade in dorischer Ordnung zeigt.
In der Mitte des Platzes können Sie den Obelisken von Sankt Domenico im barocken Stil bewundern, der nach der Pestplage von 1656 als Votivgabe aufgestellt wurde. In Wirklichkeit dauerte es fast hundert Jahre, bis die Statue des Heiligen auf die Spitze gestellt wurde, womit der Skulpturenschmuck des Obelisken endlich abgeschlossen war!
Auf der linken Seite des Platzes möchte ich Sie schließlich noch auf den Petrucci-Palast hinweisen oder vielmehr auf sein Eingangsportal, den einzigen Teil, der vom ursprünglichen Gebäude aus dem fünfzehnten Jahrhundert geblieben ist.
NEBENBEI: Auf dem Sankt-Domenico-Platz können Sie auch den Corigliano-Palast aus dem achtzehnten Jahrhundert bewundern, den Sitz der Abteilungen für Orientalistik der Universität von Neapel. Selbst wenn Sie bereits seit längerer Zeit dieses Alter überschritten haben, sollten Sie sich unter die Studenten mischen, die hier ein- und ausgehen, Sie können hier nämlich einige, perfekt erhaltene und sehr reizvolle Innenbereiche im Rokoko-Stil entdecken.