DOM VON MONREALE, Äusserer Nebeneingang Und Apsiden
Der linken Seite der Kathedrale ist ein eleganter Säulengang aus dem 16. Jh. vorgelagert, unter dem sich eine kleinere Tür befindet, durch die man für gewöhnlich die Kirche betritt. Auch die Flügel dieser von Barisano da Trani zwischen 1186 und 1190 gefertigten Tür sind mit Bronzetafeln belegt. Sie ist in 28 Elemente unterteilt, die mit einer Technik hergestellt wurden, die eher der Goldschmiedekunst als der Bildhauerei ähnelt. Wenn Sie bereits die Tür der Fassade gesehen haben, wird es Ihnen leicht fallen, die beiden Werke zu vergleichen: Bonanno war sehr daran interessiert, menschliche Gefühle auszudrücken, selbst in der Strenge seiner Sprache, während Barisano, obwohl er manchmal die gleichen Formen benutzt hat, oberflächlicher, dekorativer und weniger einfallsreich war. Eine Tafel trägt die lateinische Inschrift Barisanus Tranensis me fecit, was bedeutet: „Barisano da Trani hat mich gemacht“, und zeigt das Selbstbildnis des Künstlers zu Füßen eines Heiligen kniend.
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Sie stehen vor der außergewöhnlichsten architektonischen Meisterleistung der Normannenzeit, in der sich Größe, Schönheit, Kraft und Eleganz vereinen. Sie können drei Apsiden bewundern, die eng miteinander verbunden sind durch sehr dekorative Kreuzbögen, bei denen das deutlich arabische Gespür für Rhythmus und Leichtigkeit auf fantastische Weise die strenge normannische Architektur aufweicht. Die Intarsien aus Kalk- und Lavastein in geometrischen Mustern und die geschickte Verwendung von kleinen Marmorsäulen zur Unterstützung der Bögen verleihen dem Ganzen weitere Lebendigkeit und Farbe, während die Entwicklung in die Höhe von zahlreichen horizontalen Elementen durchzogen wird.
Und noch eine Kuriosität: Nach einer der vielen Legenden war der Baumeister der Kathedrale von Monreale der Bruder des Meisters, der zur selben Zeit die Kathedrale von Palermo baute, obwohl in Wirklichkeit beide unbekannt sind. Der Wettbewerb zwischen den beiden Brüdern um den Bau der schönsten Kathedrale sei tragisch verlaufen und beide hätten Selbstmord begangen: der erste getroffen von der Schönheit des Äußeren der Kathedrale von Palermo und der zweite aufgrund der Pracht des Inneren der Kathedrale von Monreale. Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass die Legende auf den Widerstreit der Auftraggeber der beiden prächtigen Kathedralen anspielt: Wilhelm II., Vertreter der absolutistischen Monarchie, und Walter von Palermo als Verteidiger der bischöflichen Macht. Sicher ist, dass beide Bauten wahre Meisterwerke sind!