GROSSES THEATER-REGIO VIII, Grosses Theater-Regio Viii

Erwähnenswert ist, dass die Römer von der griechischen Kultur eine große Leidenschaft für das Theater übernommen hatten, insbesondere für zwei Genres: die Tragödie und die Komödie.

Aus diesem Grund wurde in Pompeji bereits im zweiten Jahrhundert v. Chr. ein großes halbkreisförmiges Bauwerk errichtet, das heute als Großes Theater bezeichnet wird und das in den folgenden Jahrhunderten erweitert und umgebaut wurde, bis es Platz für bis zu 5.000 Personen bot.

Der gestufte Bereich, in dem die Zuschauer saßen, die so genannte Cavea, war in den Hang eines Hügels gehauen worden und durch Gänge in drei verschiedene Zonen unterteilt. Jeder Bereich wurde dann in fünf Sektoren unterteilt, und das Publikum nahm entsprechend seiner sozialen Schicht Platz. Wie Sie sich vorstellen können, waren die höchsten und am weitesten vom Geschehen entfernten Plätze für das gemeine Volk bestimmt.

Um die Zuschauer vor der Sonne zu schützen, wurden die Sitzreihen mit einem Velarium überdacht, einer Konstruktion, die aus großen Stangen bestand, die eine große Plane trugen.

Man weiß mit Sicherheit, dass einige Jahrzehnte vor dem Ausbruch eine wichtige Restaurierung durchgeführt wurde, und zwar dank Marcus Holchonius Rufus und Marcus Holchonius Celer, Mitglieder einer bedeutenden Familie etruskischer Herkunft, die im Gegenzug als Zeichen der Dankbarkeit das Recht erhielten, einen großen Bogen in der Via dell'Abbondanza zu errichten, an dessen Fuß sich ihre Statuen befinden.

Neben dem Großen Theater wurde um 79 v. Chr. ein kleineres, aber wunderschön dekoriertes Theater, das Odeion, gebaut.  Im Gegensatz zum ersten war dieses komplett überdacht, um eine gute Akustik zu erreichen: Tatsächlich wurden hier hauptsächlich musikalische oder gesangliche Werke aufgeführt.

Unmittelbar hinter der Bühne des Großen Theaters befindet sich der Quadriporticus der Theater, ein großer Innenhof, der auf allen vier Seiten von einem Säulengang mit nicht weniger als 74 Säulen umgeben ist. Bis zum Erdbeben im Jahr 62 n. Chr. wurde es als Raum genutzt, in dem sich das Publikum in den Pausen der Aufführungen entspannen und unterhalten konnte, dann wurde es renoviert und in eine Kaserne für Gladiatoren umgewandelt.

Bei den Ausgrabungen hier wurden zwei Truhen gefunden, die Waffen enthielten, die die Kämpfer bei den Paraden vor den Wettkämpfen zur Schau stellten.

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Zur Zeit der Römer war der Beruf der Schauspielerin oder des Schauspielers genauso unlukrativ wie der der Prostituierten. In der Tat verkehrten diejenigen, die dieses Gewerbe ausübten, nicht selten mit wohlhabenden Leuten, um sich zu bereichern.