HAUS DER VENUS IN DER MUSCHEL-REGIO II, Präsentation - Ai Voice

Audio-Guide Länge: 2.51
Deutsch Sprache: Deutsch


Das Haus der Venus in der Muschel (Casa della Venere in Conchiglia) gehört zu den bekanntesten Wohnhäusern Pompejis. Seinen Namen verdankt es dem großen Gartenfresko, das der Göttin Venus gewidmet ist.

Das Gebäude wurde zwischen 1933 und 1953 ausgegraben und gehörte wahrscheinlich der einflussreichen Familie der Satrii. Wahlinschriften an den Außenwänden belegen ihre Bedeutung in den letzten Jahren vor dem Untergang der Stadt.

Die Residenz folgt dem klassischen Grundriss einer römischen Domus, weist jedoch einige charakteristische Besonderheiten auf. Der Zugang erfolgte über schmale, mit roten und gelben Fresken im Dritten Pompejanischen Stil geschmückte Korridore. Sie führten zu einem quadratischen Atrium mit dem zentralen Impluvium, dem Becken zur Sammlung von Regenwasser. Um das Atrium lagen mehrere Räume: die Cubicula, also die privaten Schlafzimmer mit mythologischen Szenen; ein Triklinium mit Fresken auf schwarzem Hintergrund; und das große Tablinum, der Arbeits- und Empfangsraum des Hausherrn.

Das eigentliche Herz des Hauses war jedoch das Peristyl – der von Säulen umgebene Gartenhof hinter dem Atrium. Die kannelierten Säulen des Portikus rahmten eine weitläufige Grünfläche mit rechteckigen Beeten und einem Mittelweg, der den Blick direkt auf das monumentale Fresko der Venus lenkte.

Um das Peristyl öffneten sich weitere Räume, darunter ein großer Oecus, ein Festsaal für Bankette. Zum Zeitpunkt des Vesuvausbruchs waren seine Wände noch ohne Dekoration – ein Hinweis auf laufende Renovierungsarbeiten nach dem Erdbeben von 62 nach Christus.

Die übrigen Räume rund um den Garten zeigen dagegen prachtvolle Fresken im Vierten Pompejanischen Stil. Sie zeichnen sich durch illusionistische Architekturen, farbintensive Hintergründe und große figürliche Tafeln aus. Wer unter den Säulengängen wandelte und den Blick auf das Venusfresko richtete, hatte damals den Eindruck, in ein gemaltes Paradies einzutreten, in dem Natur, Mythos und Alltag vollkommen miteinander verschmelzen.

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen:
Dank jüngerer archäobotanischer Studien konnten die ursprünglichen Pflanzen des Gartens identifiziert werden – darunter Myrte, Eiben und Gallica-Rosen, die heute wieder angepflanzt sind. In der Antike galten sowohl Myrte als auch Rosen als heilig für die Göttin Venus. Damit war der Garten nicht nur ein ästhetischer Genuss, sondern auch ein Ort tiefer symbolischer Bedeutung.

 

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