POMPEJI EINFÜHRUNG, Römische Domus

Audio-Guide Länge: 3.17
Deutsch Sprache: Deutsch
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA


Bevor wir mit der Besichtigung der prächtigen Behausungen in Pompeji beginnen, möchte ich Ihnen einige allgemeine Informationen darüber geben, wie die römischen Domus aufgebaut waren und welche Begriffe Ihnen immer wieder begegnen werden.

Zunächst einmal sollte man wissen, dass das Erdbeben von 62 n. Chr. große Veränderungen in der Stadt verursacht hatte: Viele wohlhabende Römer hatten sich dazu entschlossen, ihre Domus an reiche Freigelassene, d. h. ehemalige Sklaven, zu verkaufen, die durch den Handel enorm reich geworden waren und sich den Luxus leisten konnten, prächtige, mit Fresken verzierte Villen zu besitzen.

Sie können viele Details über den Stil dieser Werke erfahren, wenn Sie sich die entsprechende Datei anhören.

Häufig entstanden Villen aus der Vereinigung mehrerer Domus in einem einzigen Anwesen, die mit den Werkstätten des Eigentümers oder mit als Lager genutzten Räumen verbunden waren. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das Gartenhaus des Herkules, wo nicht weniger als drei Häuser abgerissen wurden, um einen großen Garten anzulegen, in dem Blumen für die Herstellung von Parfüms gezüchtet wurden, mit denen der Hausherr handelte.
Jetzt erfahren wir, wie das Domus im Inneren aussah.

Durch den Eingang gelangte man in das Atrium, einen großen Raum, um den herum verschiedene Räume, darunter auch Gästezimmer, angeordnet waren. Alle Schlafräume, die so genannten Cubicoli, waren sehr klein, um sie beheizen zu können. Das in der Mitte gelegene Atrium hatte eine Öffnung im Dach, das Compluvium, das dazu diente, das Regenwasser im Impluvium, einem rechteckigen Becken, das sich im Boden öffnete, zu sammeln. Von hier aus wurde das Wasser in eine Zisterne oder, wenn es zu viel war, auf die Straße abgeleitet.

Die Römer waren den Schutzgöttern der Familie, den Laren, sehr zugetan, weshalb sich über dem Atrium immer eine Ädikula befand, d. h. eine Nische, die als kleiner Tempel genutzt wurde und in der Statuetten der Schutzgötter des jeweiligen Haushaltes aufbewahrt wurden.

Vom Atrium aus gelangten die Gäste in das Tablinum, das Büro des Hausherrn, oder in die Exedra, einen Raum, in dem man sich unterhalten konnte, oder in das Triclinium, den eleganten Speisesaal, in dem Bankette abgehalten wurden und in dem die Gäste bequem auf den Triclinia lagen, Betten, die bis zu drei Personen Platz boten, und aßen.
Vom Atrium aus führte ein Korridor zum Peristyl, einem Hof mit einem schönen Garten, der von Säulengängen umgeben war, um die herum sich die Zimmer für die Familienmitglieder befanden.

Und noch eine Kuriosität: Es gab nur wenige, kleine Fenster, die aus Angst vor Diebstahl hoch oben angebracht waren. Damals gab es noch keine Banken, bei denen man Geld und Wertsachen deponieren konnte, vielmehr wurden diese zu Hause in Tresoren aufbewahrt.

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