TARQUINIA, Einführung
Die Geschichte von Tarquinia ist sehr alt und hat ihre Wurzeln in der faszinierenden etruskischen Zivilisation, wobei sie ihre Blütezeit im Mittelalter erlebte. Auf die Zeit der Etrusker geht die zu Fuß erreichbare wunderschöne Nekropolis von Monterozzi zurück, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Die Stadt Tarquinia hieß bis 1922 Corneto, ein Name, der im Mittelalter entstand, als sie sich um die „turris de Corgnito“ zu entwickeln begann. Letztere war eine alte Siedlung in der Nähe des castrum von Tarquinio auf den Hügeln von Castellina gelegen und bis Anfang des 14. Jhs. bewohnt.
Das neue Ortszentrum wuchs in den folgenden Jahrhunderten rasant und dehnte sich vom Castello bis zum heutigen Corso Vittorio aus. Zu Beginn des 13. Jhs. gab es einen weiteren Aufschwung als die Sakralbauten der Franziskaner und Augustiner sowie Krankenhäuser wie San Francesco, San Marco und San Giovanni Gerosolimitano entstanden. Die bemerkenswerte Entwicklung der Stadt wurde durch die bedeutende Getreideproduktion, die Viehzucht und den Export lokaler Produkte vor allem nach Rom begünstigt, was der nahegelegene Seehafen Gravisca erleichterte.
Noch heute erinnert das Aussehen von Tarquinia an ein mittelalterliches Dorf mit architektonischen Strukturen von großem Charme wie dem Palazzo Vitelleschi oder dem Palazzo Comunale, mit wunderschönen Kirchen wie dem Dom, der Kirche Santa Maria in Castello oder der Kirche San Martino, die oft sehr unterschiedliche Stile aufweisen.
Mit seinen 38 Türmen sowie den noch erhaltenen Mauerresten und alten Befestigungsanlagen wird Sie dieses wunderbare historische Stadtzentrum sofort in seinen Bann ziehen.
Unweit der Porta Fiorentina, in der Nähe des Klosters der Nonnen von Santa Lucia, sieht man deutlich den doppelten Mauerring.
Das Kloster wurde direkt an die Befestigungsanlagen angebaut, mit zwischen dem 12. und 13. Jh. zur Verteidigung der zweiten Erweiterung der Stadt, Castro Novo, errichteten Dämmen, die als Gemüse- und Obstgärten dienten. Zwischen den beiden Mauern verblieb eine weite Freifläche von fünf bis sechs Metern Breite, und außerhalb wurde ein großer Graben gezogen, der auf dem Abschnitt zwischen der Porta di Dante und der Porta Clementina heute noch zu sehen ist.
Besonders interessant ist auch die Festung, die die Straße versperrt, die von Santa Maria in Castello in die Stadt führt. Sie besteht aus zwei Toren und einer hohen dahinter liegenden Verteidigungsmauer, die mit begehbaren Wällen, einem quadratischen und einem runden Turm, dem so genannten „Torrione di Matilde di Canossa“, ausgestattet ist.