KIRCHE DES HEILIGEN FRANZ XAVER, Innenbereich - Ai Voice

Audio-Guide Länge: 2.32
Deutsch Sprache: Deutsch


Das Innere der Kirche besteht aus einem einzigen Kirchenschiff, das sich auf mehreren visuellen Ebenen entfaltet.
Im ersten Stock befinden sich die Emporen, sogenannte Matroneen. Ursprünglich waren diese Bereiche in Kirchen den Frauen vorbehalten; hier haben sie jedoch ausschließlich dekorative und szenische Funktion.

Auf der zweiten Ebene verläuft ein Obergaden – ein hoher Wandbereich mit Fenstern über den Hauptarkaden. Er wurde geschaffen, um natürliches Licht einzulassen und den Innenraum gleichmäßig zu erhellen.

Gegenüber dem Eingang steht eine große Pfeifenorgel, die 1888 von den Gebrüdern Mayer, einer renommierten Orgelbauerfamilie aus dem Schwarzwald, gefertigt wurde.

Der Boden ist mit einem Schachbrettmuster aus rosa Granit aus dem Fleimstal und weißem Marmor aus Pila gestaltet.
Wände und Säulen sind durch Pilaster gegliedert, die mit reich verzierter Marmoreinlegearbeit ausgeführt sind – einer Technik, bei der verschiedenfarbige Marmorstücke kunstvoll kombiniert werden.

Gleich am Eingang können Sie die Fresken von Carlo Gaudenzio Mignocchi betrachten: Sie zeigen die Geburt Christi, die Taufe Jesu und die Taufe Konstantins und führen den Besucher in das dekorative Programm der Kirche ein.

Zwei Nebenkapellen, die der Jungfrau von Lourdes und der Kreuzigung gewidmet sind, ergänzen das Kirchenschiff. Entlang der Innenwände wechseln sich Statuen aus Sandstein ab, die Heilige und Engel darstellen.
Viele ornamentale Elemente – etwa die Brüstungen der Emporen und die Seitennischen – bestehen aus gelbem Marmor aus Arco, einem typischen lokalen Gestein, das dem Raum Wärme und Helligkeit verleiht.

Im Chorraum befindet sich ein großes Gemälde, das den heiligen Franz Xaver zeigt, wie er die indische Königin Neachile tauft – eine symbolische Darstellung, die seine missionarische Berufung und den Geist der Bekehrung hervorhebt.

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen:
Die Figur der Königin Neachile ist historisch nicht belegt. Sie geht auf die Briefe der Jesuitenmissionare zurück, die Bekehrungen in Indien während der Predigten des heiligen Franz Xaver beschrieben, insbesondere im Königreich Travancore im Südwesten des Landes.
Der Künstler wollte in Neachile kein reales Porträt darstellen, sondern ein universelles Symbol des Glaubens – ein Sinnbild für Offenheit und geistige Erneuerung.

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