PALAST ROCCABRUNA, Präsentation - Ai Voice

Audio-Guide Länge: 3.28
Deutsch Sprache: Deutsch


Der Palazzo Roccabruna zählt zu den elegantesten Renaissancepalästen der Stadt.
Seine Geschichte ist eng mit dem Kanoniker Girolamo II. Roccabruna verbunden, einem Mitglied einer der angesehensten Familien Trients im 16. Jahrhundert.
Zwischen 1557 und 1559 erwarb und vereinte Girolamo mehrere Häuser im Viertel Borgo Nuovo, um daraus eine repräsentative Adelsresidenz zu schaffen, die 1562 vollendet wurde.

Die Hauptfassade betont den repräsentativen Charakter des Gebäudes:
Das rustizierte Portal mit dem Wappen der Familie Roccabruna im Schlussstein und zwei steinernen Sitzbänken an den Seiten wird von einem Balkon überragt, der ein weiteres Wappen aus Gips trägt – wahrscheinlich jenes der adeligen Familie Madruzzo.
Besonders ins Auge fällt ein symbolisches Emblem: eine strahlende Sonne mit menschlichem Gesicht, eine Blume und der lateinische Wahlspruch Nec Sorte Movebor – „Vom Schicksal werde ich nicht erschüttert“.
Dieses sogenannte „Roccabruna-Glockensymbol“ gilt als Sinnbild für Stärke und Stolz des Geschlechts.

Hinter dem Portal führt ein Atrium in einen Raum mit gewölbten Decken, geschmückt mit Stuckarbeiten und Büsten römischer Kaiser.
Das beeindruckendste Ambiente ist jedoch der prunkvolle „Saal des Grafen von Luna“ im Piano Nobile.
Hier sind bis heute Fresken in Enkaustiktechnik zu sehen – einer Malmethode, bei der die Farben mit Wachs vermischt und heiß fixiert werden, um besonders leuchtende und dauerhafte Töne zu erzielen.
Der Saal trägt seinen Namen nach dem spanischen Gesandten Claudio Fernandez de Quiñones, Graf von Luna, der während des Konzils von Trient (1563) im Palast wohnte.

Ein weiteres architektonisches Juwel ist die Kapelle des Heiligen Hieronymus (San Gerolamo). Sie wurde wie eine Brücke über die Gasse Vicolo Gaudenti errichtet und verbindet Palazzo Roccabruna mit einem benachbarten Gebäude.
Ihre Wände sind mit vierzehn Szenen aus dem Leben des Heiligen geschmückt; einst befand sich hier auch ein Porträt des Kanonikers Roccabruna, das lange Zeit Tizian zugeschrieben wurde.

Nach Jahrhunderten wechselvoller Geschichte und mehreren Eigentümerwechseln wurde der Palazzo 2002 von der Handelskammer Trient erworben und sorgfältig restauriert.
Heute dient er als Veranstaltungsort für kulturelle und önogastronomische Events und beherbergt seit 2007 die Provinz-Weinhandlung (Enoteca Provinciale del Trentino). Besucher können hier die besten lokalen Weine verkosten und eine wertvolle Sammlung historischer Etiketten entdecken – ein lebendiges Zeugnis der Weintradition des Trentino.

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen:
Unter den historischen Etiketten der Enoteca sticht besonders der berühmte Vino Santo Trentino hervor – ein Süßwein mit einem einzigartigen Herstellungsverfahren:
Die Trauben werden monatelang auf Gestellen getrocknet, bevor sie gepresst werden.
So entsteht ein goldbernsteinfarbener Dessertwein, der sich langsam genießen lässt, um all seine feinen Nuancen zu entfalten.

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