PUSCHKIN-MUSEUM, Renoir Porträt Von Jeanne Samary Saal 21 22

Audio-Guide Länge: 2.43
Deutsch Sprache: Deutsch


In den Räumlichkeiten des Museums befinden sich fünf Werke des großen französischen Künstlers Pierre-August Renoir, der als einer der bedeutendsten Vertreter des Impressionismus gilt, einer Stilrichtung in der Kunstgeschichte, die vor allem durch die Kontraste von Licht und Schatten und die starken und lebhaften Farben gekennzeichnet ist, mit denen der Künstler die von der Natur bei ihm ausgelösten Gefühle auf der Leinwand festhielt.

Renoir war ein äußerst produktiver Künstler, von dem man annimmt, dass er bis zu 5.000 Bilder gemalt hat. Eines der berühmtesten Gemälde ist La Rêverie aus dem Jahr 1877, ein Porträt von Jeanne Samary in einem tief ausgeschnittenen Kleid.

Dieses Werk strahlt wahre „joie de vivre“, also Lebensfreude, aus. Renoir lebte mit tiefer Begeisterung für das Leben und war immer wieder erstaunt über die unendlichen Wunder der Schöpfung, er erfreute sich an der Schönheit und verspürte den unbändigen Wunsch, jede visuelle Wahrnehmung, die ihn berührt hatte, mit einer intensiven emotionalen Auseinandersetzung auf die Leinwand zu bringen.

Bei der abgebildeten Dame handelt es sich um Jeanne Samary, eine der berühmtesten Theaterschauspielerinnen des späten 19. Jhs., die in Paris in der Nähe von Renoir lebte. Der Maler war derart fasziniert von ihrer geradezu ansteckenden Lebensfreude, dass er sie gleich zwölfmal porträtierte. Sie hatten eine sehr produktive künstlerische Partnerschaft, die jedoch 1880 endete, als es Samary vorzog, von nun an für Porträts mit einem eher akademischen Charakter Modell zu stehen.

Das Gemälde zeigt die Frau mit einem tiefversunkenen, hingebungsvollem Blick. Ein sanftes Lächeln überzieht ihre Lippen und ihr süßer, verträumter Blick wendet sich an den Betrachter, gerade so, als wolle sie eine Beziehung mit ihm aufbauen. Diese lebensfrohe Fantasie wird nicht nur durch den Originaltitel La Rêverie, auf Französisch der Traum, unterstrichen, sondern auch durch den nur angedeuteten Hintergrund in harmonischen Rosatönen, den Renoir mit seiner kühnen Maltechnik aus schnellen, gekreuzten und sehr leichten Pinselstrichen umsetzte.

 

 

Und noch eine Kuriosität: Jeanne Samary war mit dem Porträt nicht zufrieden, weil Renoir sie zwar vor den Augen der Öffentlichkeit wertgeschätzt hatte, dabei jedoch nur ihre verträumte Seite und nicht auch ihr soziales und professionelles Ansehen betont hatte.

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