ERMITAGE, Rubens Kreuzabnahme Raum 247
In diesem Raum befinden sich mehrere Gemälde des großen Vertreters des flämischen Barock, Peter Paul Rubens. Schon zu Lebzeiten bezeichnete man ihn aufgrund seiner Kunstfertigkeit als „Prinzen aller Maler und Maler aller Prinzen“. Er war ein ausgesprochen produktiver Künstler und widmete sich fast allen Genres und Themen, darunter Porträts, Landschaften und Historienbilder mit mythologischen, allegorischen und biblischen Themen, die Sie in den Sammlungen der Eremitage bewundern können.
Eines der repräsentativsten Gemälde, die Sie hier bewundern können, ist zweifellos die Kreuzabnahme, die Rubens um 1618 im typischen Barockstil malte. Der Maler entschied sich für den dramatischsten und dynamischsten Moment dieses tragischen Ereignisses, den Moment, in dem Jesus vom Kreuz abgenommen wird und sein bleicher und erleuchteter Körper noch zwischen Himmel und Erde schwebt. Zusammen mit dem weißen, mit Blut befleckten Leichentuch steht Christus im Mittelpunkt des Werkes, das durch den Kreis der fünf ihn umgebenden Menschen mit ausgestreckten Händen und auf ihn gerichteten Blicken intensiviert wird.
Besonders hervorzuheben sind Johannes der Evangelist in seinem leuchtend roten Gewand, Maria Magdalena mit ihrem langen blonden Haar und ihrem aufwendig gearbeiteten rosa Gewand und die feierliche Gestalt der Jungfrau Maria, die den Leib Christi sanft unterstützt. Die gesamte Szenerie scheint von der die Gruppe umgebenden Finsternis verschlungen zu werden, was dem Werk Dramatik und Strenge verleiht und die Traurigkeit sowie das Ausmaß der emotionalen Zerstörung verdeutlicht.
Schalten Sie jetzt auf Pause und wieder ein, sobald vor dem romantischen Gemälde Perseus befreit Andromeda stehen.
Dieses Werk erzählt den berühmten Mythos des Helden Perseus, der auf Andromeda trifft, sich in sie verliebt, um ihre Hand anhält und sie schließlich aus den Fängen eines Seeungeheuers befreit, das sie verschlingen wollte. In dem Gemälde fällt einer der Putten auf, der die Fesseln des Mädchens lockert, ein anderer reicht Perseus das Schild und ist darauf bedacht, nicht der Medusa in die Augen zu schauen, da sie ihn ansonsten versteinern würde, und ein dritter kümmert sich um Pegasus, das berühmte geflügelte Pferd.
Und noch eine Kuriosität: Laut der griechischen Mythologie ist es Perseus zu verdanken, dass es rote Korallen gibt. Tatsächlich erzählt der Mythos davon, dass, als der Held den Kopf der Medusa mit dem Schild auf den Boden legte, ein paar Tropfen Blut ins Wasser tropften und so die schönen roten Korallen entstehen ließen.