PETER-PAUL-FESTUNG, Besichtigung
Da sich die Festung auf einer Insel befindet, erreicht man sie entweder mit dem Boot oder über eine der zwei faszinierenden Brücken, die Kronwerkski- und die Joannowski-Brücke.
Entlang ihrer Mauern befinden sich sechs Tore, von denen das Petrovskiy-Tor, auch Peterstor genannt, das Haupttor ist. Sie können auf einem besonderen Holzsteg, von dem aus Sie einen herrlichen Blick auf die Stadt genießen, um die Festungsanlage herumgehen und aus nächster Nähe ihre sechs Bastionen sehen, große Bauwerke, die aus der Festungsmauer herausragen.
In der Festung befinden sich mehrere bemerkenswerte Gebäude, die sich um die Peter-Paul-Kathedrale gruppieren, in der sich auch die Grabstätten der Zaren befinden, von denen ich Ihnen in der nächsten Audio-Datei erzählen werde.
Ich möchte insbesondere auf das Großherzogliche Mausoleum im neobarocken Stil aufmerksam machen, das zwischen 1896 und 1908 unter der Leitung von Leon Benois erbaut wurde und durch einen Korridor mit dem Dom verbunden ist. Interessant ist, dass dieser eigens dafür geschaffen wurde, um aus der Kathedrale einige Särge der kaiserlichen Familie, für die es keinen Platz mehr gab, hierher zu bringen. Das Mausoleum war für bis zu sechzig Gräber ausgelegt, aber zur Zeit der Russischen Revolution gab es nur dreizehn. Als letztes wurde 1992 der Cousin von Zar Nikolaus II., Großherzog Wladimir Cyrilovič, bestattet.
Bei einem Besuch der Festung können Sie auch noch das funktionierende Gebäude der St. Petersburger Münzprägeanstalt bewundern, das unter Kaiser Paul erbaut und vom Schweizer Architekten Antonio Porta entworfen wurde, die Trubeckoj-Bastion mit ihren düsteren Zellen und das Nationalmuseum für St. Petersburger Geschichte, das die meisten historischen Gebäude der Festung ausfüllt. Es ist bemerkenswert, dass dieses 1938 gegründete Museum eines der größten in Russland ist und mehr als eine Million historische Funde zeigt.
Falls Sie die Festungsanlagen um die Mittagszeit besuchen, möchte ich Sie vor den Kanonenschüssen aus der Naryschkin-Bastion warnen! Sie erinnern an eine Tradition aus dem 18. Jh., nach der täglich eine Kanone abgefeuert wurde, um den Beginn und das Ende des Arbeitstages sowie bedeutende Ereignisse anzuzeigen.
Und noch eine Kuriosität: Auf der Hauptstraße der Festung befindet sich vor dem Wachhaus die Statue von Peter dem Großen. Ihre Proportionen erscheinen etwas unverhältnismäßig, entsprechen jedoch der Wirklichkeit. Er war etwa zwei Meter groß, wobei seine Füße und sein Kopf im Vergleich zum Rest des Körpers anscheinend besonders klein waren.