KATHEDRALE ZUM HEILIGEN JOHANNES, Besichtigung
Charakteristisch für diese Kathedrale ist ihre Mischung verschiedener Stile: Neoromanik, Neugotik und Neobyzantinismus.
Von der Hauptfassade ausgehend, der noch immer einer ihrer zwei Türme fehlt, richten Sie Ihren Blick auf die imposante Eingangstür, auch „Portal des Paradieses“ genannt. Unter den seitlichen Prophetenskulpturen ist sie mit Tiefreliefs dekoriert, die Ausschnitte aus dem Alten und Neuen Testament, die sich mit jenen der Apokalypse vereinen, zeigen und modern interpretiert sind.
Wenn Sie genauer hinsehen, so können Sie unter der Figur des Jeremias die Stadt New York erkennen, umgeben von einer Rauchwolke, die ihre wichtigsten Denkmäler, auch die Zwillingstürme, zerstört. Irritierend ist jedoch, dass die Skulpturengruppe aus den 70er-Jahren vier Jahre vor dem tragischen Attentat fertiggestellt wurde …
Auch die Figuren der angrenzenden Säulen sind der Skulpturengruppe nicht unterlegen. Zu diesen Figuren zählen Totenköpfe, Außerirdische, Mumien und furchteinflößende Augen, die die Fantasie von Liebhabern der Symbolik, vor allem der freimaurerischen, anregen.
Schalten Sie nun auf Pause und betreten Sie das Innere der Kathedrale.
Riesig, nicht wahr? Das neugotische, 70 Meter lange Kirchenschiff ist das längste der Vereinigten Staaten von Amerika, während die Pfeiler, die die beeindruckende Struktur stützen, 40 Meter hoch sind!
Wenn Sie sich dem von acht Granitsäulen umgebenen Altar nähern, bewundern Sie die faszinierende Rosette, die hinter Ihnen liegt. Sie besteht aus mehr als zehntausend Glasteilen und ist somit die größte der Vereinigten Staaten.
Wenn wir schon von Rekorden sprechen, ist es gut zu wissen, dass die Hauptorgel, die Sie auf Höhe des Chors sehen und die nach dem Brand im Jahr 2001 restauriert wurde, zu den bekanntesten Orgeln der Welt gehört.
Hinter dem Altar stoßen Sie auf die „Kapellen der Sprachen”, also die sieben Kapellen, die nach dem Stil des Herkunftslandes der ersten sieben ethnischen Gruppen benannt wurden, die nach der Öffnung von Ellis Island hierher immigriert sind.
Abschließend noch eine Kuriosität: Diese Kathedrale ist auch ein aktives Kunst- und Musikzentrum. Inmitten ihrer hohen Wände war die beeindruckende „Phönix“-Installation des Chinesen Xu Bing ausgestellt. 2009 gab hier auch Sting ein Konzert, um seine CD „If on a Winter’s Night“ vorzustellen.