METROPOLITAN MUSEUM OF ART, Tempel Von Dendur

Audio-Guide Länge: 2.43
Deutsch Sprache: Deutsch


Ein kompletter Flügel des Metropolitan Museum, der Sackler Wing, beherbergt ein großartiges Fundstück aus dem Alten Ägypten, den wiederaufgebauten Tempel von Dendur. Das lichtdurchflutete, einladende Ambiente, in dem sich das Denkmal befindet, wurde 1978 eingeweiht. Seine schrägen großzügigen Fensterflächen zeigen auf den Central Park und eine mit großer Sorgfalt gestaltete Szenerie, in deren flachem Wasserbecken sich der antike Tempel und das ihm vorgelagerte Portal spiegeln.

Der Tempel stammt aus dem südlichen Ägypten, dort wo 1963 die Fluten des Nils im Zuge der Erbauung des Staudamms von Assuan große Teile des Landes überschwemmten. Die Anlage des riesigen Wasserbeckens des Nassersees hatte mächtige und tiefgreifende archäologische Eingriffe zur Folge wie den Abriss und die Umsetzung gesamter Tempelanlagen. Einige sind in dem Gebiet verblieben wie die großen heiligen Tempelstätten von Abu Simbel und Philae, während kleinere an Nationen gestiftet wurden, die den Bau des Nassersees finanziell unterstützten. Neben den USA waren dies Spanien, Holland und Italien. Die Überführung der Blöcke des Tempels im Jahr 1965 war ein großes Vorhaben. Mehr als 8.000 Tonnen Steine mussten dafür in 661 Verpackungskisten verteilt werden.

Der Tempel von Dendur geht auf 15 v.Chr. zurück, als Ägypten längst Teil des Römischen Reiches war. Obgleich er dem Gott Osiris und seiner Ehefrau Isis geweiht war, gab ihn ein römischer Stadthalter im Namen des Kaisers Augustus in Auftrag, dem im Innern des Tempels mit den Hieroglyphen „Caesar“ oder „Pharao“ gedacht wurde.

Der aus Sandstein erbaute Tempel erhob sich einst auf einem hochgelegenen abgestuften Gelände am Ufer des Nils. Die eingemeißelten Verzierungen entlang der unteren Teile des Bauwerks zeigen Lotusblumen und Papyrusstauden und spielen auf die Flora des ursprünglichen Standorts an. Der Komplex besteht aus einem mit einer Sonnendarstellung verzierten Eingangsportal und dem eigentlichen von zwei Säulen getragenen Tempelhaus.

 

Und noch eine Kuriosität: Die Entscheidung, den Tempel in New York aufzustellen, fiel mit einem eigens für ihn errichteten Gebäude neben dem Metropolitan Museum. Es gab durchaus auch alternative Lösungsvorschläge, ihn in Boston und Washington im Freien an malerischen Flussufern aufzustellen. Dies wurde jedoch aus der Sorge um eine mögliche Zustandsverschlechterung des Denkmals verworfen, da die klimatischen Bedingungen sich doch deutlich von denen in Ägypten unterscheiden.

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