WESTMINSTER ABBEY, Grabmäler
Wenn Sie im rechten Seitenschiff weitergehen, kommen Sie zum Querschiff, in dem seit dem 15. Jahrhundert den großen Persönlichkeiten der angelsächsischen Kultur mit Denkmälern gedacht wird, von denen einige hier begraben liegen. In der sogenannten Dichterecke/Poets' Corner ruhen Schriftsteller wie Dickens, Kipling und Tennyson, und es gibt Gedenksteine großer Literaten, deren Grab sich anderswo befindet, wie Shakespeare, Shelley, Byron und viele andere. Sie werden auch Denkmäler zu Ehren von Musikern und großen Schauspielern, wie Laurence Olivier, finden, einer der letzten Persönlichkeiten der künstlerischen und kulturellen Welt, der 1989 hier beigesetzt wurde.
Und nun gehen Sie zur Mitte der Kirche. Zwischen dem Mittelschiff und dem Chorraum kommt man nicht umhin, eine aufwendige, neugotische Absperrung zu bemerken, die zusammen mit der Neugestaltung des heiligsten Bereichs von Westminster gestaltet wurde, dem „Heiligtum“, in dem die englischen Regenten gekrönt werden. Der Hauptaltar, an dem Sie eine Mosaik-Reproduktion des Letzten Abendmahls sehen können, stammt vom Beginn des 19. Jahrhunderts, wie auch die Zwischenwand, das Gittertor und das Chorgestühl, während der prächtige Mosaikboden aus goldenen Fliesen und farbigem Marmor das Werk eines römischen Marmorschleifers aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ist. Ich möchte Sie auch auf die schönen Baldachin-Gräber von Persönlichkeiten aus der Lancaster-Dynastie hinweisen.
Auf der linken Seite finden Sie den „Korridor der Staatsmänner“, mit den Gräbern der Premierminister des neunzehnten Jahrhunderts. Von hier aus können Sie durch den Korridor gehen, der um den Hauptaltar verläuft. In der Mitte führt eine Treppe zur Kapelle von Heinrich VII. aus dem sechzehnten Jahrhundert, die auch „Lady Chapel“ genannt wird, weil sie der Jungfrau Maria gewidmet ist. Sie ist eine der kühnsten und einfallsreichsten Kreationen des gotischen Stils: Beachten Sie die faszinierenden Kupferplattierungen der fächerförmigen und von Bündelpfeilern gestützten Gewölbe! Auf der linken Seite können Sie das Grab von Königin Elisabeth I. sehen, die im Jahr 1603 gestorben ist, und hinten finden Sie den Winkel der Unschuldigen/Innocents' Corner, der die bewegenden Gräber der Kinder des Königshauses enthält.
In der Kirche kann man auch Werke von Künstlern der italienischen Renaissance bewundern: Auf dem Altar befindet sich ein Gemälde des Venezianers Bartolomeo Vivarini und das schöne Grabmal von Heinrich VII. und seiner Gemahlin Elisabeth von York ist von einem Florentiner Bildhauer des sechzehnten Jahrhunderts.
Über einen modernen Laufsteg kommen Sie zum Grab des Gründers der Kirche, Eduard der Bekenner, und Sie können den Coronation Chair sehen, den Thron aus Eichenholz, auf dem die Regenten Englands während der Krönung sitzen.
NEBENBEI: Unter dem Coronation Chair befand sich sieben Jahrhunderte lang der „Stone of Scone“, das Symbol des Königreichs Schottland. Er wurde erst 1996 nach Edinburgh zurückgebracht.