GAETANO DONIZETTI, Präsentation - Ai Voice
Sprache: Deutsch
Bergamo gilt weltweit als die Stadt von Gaetano Donizetti – hier wurde der Komponist am 29. November 1797 geboren und hierher kehrte er am Ende seines Lebens zurück.
Sein Talent entfaltete sich dank der „Lezioni caritatevoli di musica“, einer Musikschule, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom deutschen Komponisten Johann Simon Mayr gegründet wurde, um armen Jungen eine kostenlose und vollständige Ausbildung zu ermöglichen. Donizetti trat als Kind in die Schule ein, deren Sitz sich in Santa Maria Maggiore befand. Aus genau diesen Räumen ging später das heutige, nach ihm benannte Konservatorium hervor – noch immer das Zentrum der musikalischen Ausbildung in Bergamo.
Seine Karriere war stürmisch: In nur wenigen Jahren schrieb er über siebzig Opern, darunter „Anna Bolena“, „L’elisir d’amore“ und „Lucia di Lammermoor“. Doch in den 1840er-Jahren erkrankte er an Neurosyphilis, damals unheilbar, die sein Verhalten und seine geistigen Fähigkeiten zunehmend beeinträchtigte. 1846 wurde er in der Nähe von Paris in eine Klinik eingewiesen, doch im Jahr darauf brachten ihn Freunde nach Bergamo zurück, wo er am 8. April 1848 verstarb.
Die Verbundenheit zwischen Donizetti und Bergamo ist bis heute sichtbar.
In der Unterstadt erhebt sich das Teatro Donizetti: Es wurde 1791 als Teatro Riccardi erbaut, nach einem Brand 1797 wiederaufgebaut und 1897 dem Komponisten gewidmet. Heute ist es die Bühne, auf der jeden Herbst beim Donizetti Opera Festival seine Musik wiederauflebt.
Im Garten der Piazza Cavour, neben dem Theater, steht das im 19. Jahrhundert errichtete Denkmal „Der Musiker, der der Muse lauscht“, das ihm gewidmet ist.
In der Oberstadt, in der Basilika Santa Maria Maggiore, befindet sich das von Vincenzo Vela geschaffene Grabdenkmal, das seine sterblichen Überreste beherbergt – direkt neben dem Grab seines Lehrers Mayr.
Wer seinen Spuren folgen möchte, kann dies an mehreren mit seinem Leben verbundenen Orten tun: seinem Geburtshaus in der Via Borgo Canale 14, das zu bestimmten Zeiten besichtigt werden kann; dem Museo Donizettiano mit Porträts, Autografen und Instrumenten; dem Teatro Donizetti, das im Rahmen von Vorstellungen, Veranstaltungen oder Führungen zugänglich ist; sowie dem nahegelegenen Denkmal auf der Piazza Cavour.
In der Città Alta ist die Basilika Santa Maria Maggiore während der Öffnungszeiten zugänglich – hier wurde Donizetti beigesetzt. Der Palazzo Scotti dagegen, in dem der Komponist starb, ist ein privates Gebäude und nur von außen sichtbar.
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Als Donizettis sterbliche Überreste 1875 in die Basilika überführt wurden, fehlte die Schädelkalotte, die während der Autopsie entnommen worden war. Stellen Sie sich vor: Sie wurde erst 1951 – fast achtzig Jahre später – wieder mit den übrigen Überresten vereint.