MARKUSDOM, Basilika - Aussenbereich
Wenn Sie die absolute Einzigartigkeit von Venedig und seine kulturelle und historische Position einer schönen Hauptstadt an der Grenze zwischen Ost und West mit den Händen berühren möchten, können Sie kein besseres Gebäude wählen als den Dom, der dem Schutzpatron gewidmet ist.
Sie sollten wissen, dass San Marco ursprünglich nicht die Kathedrale von Venedig war, sondern „einfach“ nur eine an den Dogenpalast angeschlossene Kapelle. Sie wurde für die Gottesdienste im Zusammenhang mit den Tätigkeiten des Dogen gegründet, vor allem aber für die Reliquien des Evangelisten Markus, die im Jahr 828 aus Alexandrien hierhergebracht wurden.
Der Aufbau und die Dekoration des Doms wurden über acht Jahrhunderte fortgesetzt, bis zum siebzehnten Jahrhundert, wobei immer die ursprüngliche Planung mit dem Grundriss eines quadratischen Kreuzes mit Kuppeln und Eingangshalle beibehalten wurde. Wenn Sie hier versuchen, die Architektur, die Mosaiken und Skulpturen zu betrachten, können Sie hier und dort byzantinische, romanische, gotische und Renaissance-Elemente erkennen. Doch trotz der Fülle von Marmor, Bögen und Galerien außen und den goldenen Mosaiken, die vollständig das Innere der großen Kirche bedecken, erscheint sie harmonisch und einheitlich. Die breite Fassade mit der Galerie schließt sich auf grandiose Weise an das Szenarium der Piazza an.
Wahrscheinlich können nicht einmal die wahren Venezianer behaupten, wirklich alle Schätze des Doms zu kennen: Von den antiken Statuen zu den geheimen Geometrien des Intarsien-Bodens ist es eine ununterbrochene Reihe von Wunderwerken der Malerei, Skulptur und Goldschmiedekunst.
Fangen sie also an, sie Revue passieren zu lassen, diese Wunder, von den vier Kaisern, Tetrarchen genannt, die sich in Augenhöhe platziert an der Ecke von San Marco Richtung Dogenpalast umarmen. Diese Porphyr-Statuen vom Beginn des Mittelalters sind das bewegende Symbol für das Ende des Altertums, aber sie sind auch die bekanntesten unter den antiken Werken an der Außenseite des Doms, die Fragmente der aufgelösten Reiche von Ost und West sammeln und in einem gewissen Sinne recyceln. Säulen, Pfeiler, Kapitelle, Scheiben, Platten, Durchbrüche und Reliefs unterschiedlicher Herkunft wurden alle aus den Städten des Mittelmeerraums der Spätantike nach Venedig gebracht. Wenn Sie näherkommen, können Sie die außergewöhnlich hohe Qualität der spätgotischen Skulpturen erkennen, die die Krone der Fassade schmücken: Büsten von Propheten, Laubbüschel, Gestalten der Schutzpatrone.
NEBENBEI: Die Mosaiken an der Fassade wurden mehrmals renoviert, mit Ausnahme der Lünette ganz links, die die Überführung der Reliquien des heiligen Markus darstellt. Hier können Sie sehen, wie der Dom im 13. Jahrhundert aussah: Auf der Galerie können Sie die vier Bronzepferde erkennen, die nach der berühmten Plünderung von Konstantinopel zu Beginn jenes Jahrhunderts hierherkamen.